Ein Reflexionsmodell ist ein strukturierter Rahmen für den Reflexionsprozess mit Betonung auf persönlich und situativ Analyse und Verbesserung.
Komponente | Beschreibung |
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Definition | Reflexionsmodelle sind strukturierte Rahmen oder Ansätze, die den Prozess des reflexiven Denkens und Lernens erleichtern. Sie bieten Einzelpersonen eine systematische Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu untersuchen und daraus zu lernen, sei es in der Ausbildung, in der beruflichen Entwicklung oder in der persönlichen Entwicklung. Reflexionsmodelle helfen Einzelpersonen, ihre Erfahrungen zu verstehen, ihre Handlungen zu überdenken und ihre zukünftigen Entscheidungen und Leistungen zu verbessern. |
Zweck | Der Hauptzweck von Reflexionsmodellen besteht darin, kritisches Denken, Selbstbewusstsein und kontinuierliches Lernen zu fördern. Sie ermöglichen es Einzelpersonen, ihre Gedanken, Gefühle und Reaktionen auf Erfahrungen zu erforschen, was zu tieferen Einsichten, persönlichem Wachstum und verbesserten Fähigkeiten zur Problemlösung führt. Reflexion kann in verschiedenen Kontexten angewendet werden, darunter Bildung, Gesundheitswesen, Führung und persönliche Entwicklung. |
Gängige Reflexionsmodelle | - Gibbs' Reflexionszyklus: Beinhaltet Phasen wie Beschreibung, Gefühle, Bewertung, Analyse, Schlussfolgerung und Aktionsplan. – Kolbs experimenteller Lernzyklus: Betont vier Phasen: konkrete Erfahrung, reflektierende Beobachtung, abstrakte Konzeptualisierung und aktives Experimentieren. – Schöns reflektierende Praxis: Unterscheidet zwischen Reflexion im Handeln (Denken während des Handelns) und Reflexion im Handeln (Denken nach dem Handeln). – Johns' Modell für strukturierte Reflexion: Beinhaltet Phasen wie Beschreibung, Reflexion, Einflussfaktoren, Bewertung und Lernen. – Bouds Reflexionsmodell: Konzentriert sich auf Auslöser, die Erfahrung selbst und die Reaktion und führt zu einer Neubewertung und neuen Perspektiven. – Rolfes Rahmen für reflexive Praxis: Beinhaltet drei Fragen: „Was“, „So was“ und „Jetzt was“ und leitet den Einzelnen durch kritische Reflexion an. |
Anwendungsgebiete | - Ausbildung: Reflexionsmodelle werden in Bildungseinrichtungen häufig eingesetzt, um Schüler zu ermutigen, kritisch über ihre Lernerfahrungen nachzudenken, Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren und ihre Fähigkeiten zu verbessern. – Gesundheitswesen: Angehörige der Gesundheitsberufe nutzen Reflexion, um Patienteninteraktionen, medizinische Entscheidungen und persönliches Wachstum zu bewerten. Es fördert eine bessere Patientenversorgung und klinische Praxis. – Führung und Management: Führungskräfte und Manager reflektieren ihre Entscheidungen, Strategien und Führungsstile, um die Ergebnisse der Organisation und die persönliche Entwicklung zu verbessern. – Berufliche Entwicklung: Reflektierende Praxis ist ein wesentlicher Bestandteil der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Fachkräften in verschiedenen Bereichen, von der Lehre bis zur Beratung. – Persönliches Wachstum: Einzelpersonen nutzen Reflexion für die persönliche Entwicklung, Selbstverbesserung und das Erreichen von Lebenszielen. |
Benefits | - Erweitertes Lernen: Reflexion vertieft das Verständnis und das Behalten von Wissen und Erfahrungen. – Verbesserte Problemlösung: Es fördert kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten. – Erhöhtes Selbstbewusstsein: Das Nachdenken über die eigenen Handlungen, Emotionen und Reaktionen fördert das Selbstbewusstsein und die emotionale Intelligenz. – Verbesserte Entscheidungsfindung: Dies führt zu fundierteren Entscheidungen und einer effektiveren Planung für die Zukunft. – Persönliches Wachstum: Reflexion trägt zur persönlichen Entwicklung, Anpassungsfähigkeit und Belastbarkeit bei. |
Nachteile | - Zeitaufwendig: Reflexion kann zeitaufwändig sein, insbesondere wenn sie gründlich durchgeführt wird. – Subjektivität: Es ist höchst subjektiv und wird von individuellen Wahrnehmungen und Vorurteilen beeinflusst. – Widerstand: Manche Menschen sträuben sich möglicherweise aus Unbehagen oder mangelnder Motivation gegen das Nachdenken. – Mangelnde Struktur: Ohne einen strukturierten Ansatz mangelt es der Reflexion möglicherweise an Tiefe und Klarheit. |
Beispiele | - Ausbildung: Ein Lehrer reflektiert eine herausfordernde Unterrichtserfahrung, um zukünftige Unterrichtspläne und Lehrmethoden zu verbessern. – Gesundheitswesen: Eine Krankenschwester denkt über einen medizinischen Fehler nach, um die Ursachen zu verstehen und ähnliche Fehler in der Zukunft zu verhindern. – Leadership: Ein Manager reflektiert die Ergebnisse eines Teamprojekts, um Führungsstrategien zu verfeinern. – Berufliche Entwicklung: Ein Ingenieur denkt über den Erfolg und Misserfolg eines Projekts nach, um die technischen Fähigkeiten zu verbessern. – Persönliches Wachstum: Eine Person reflektiert ihre Lebensentscheidungen und Werte, um persönliche Entwicklungsziele festzulegen. |
Reflexionsmodelle verstehen
Einfach ausgedrückt ist Reflexion die bewusste Auseinandersetzung mit einer Erfahrung mit der Absicht, aus dieser Erfahrung zu lernen.
Der Lernprozess kann wirkungsvoller gestaltet werden, wenn er von einer Struktur oder einem Framework begleitet wird. Es gibt viele solcher Frameworks, von denen jedes dem Einzelnen hilft, bewusster und bewusster zu handeln.
Es ist auch erwähnenswert, dass Reflexion eine kontinuierliche Praxis ist, bei der Erkenntnisse aus einer Erfahrung gewonnen werden, um zukünftige Erfahrungen besser zu steuern. Infolgedessen sind die meisten Reflexionsmodelle zyklischer Natur.
Im Rest des Artikels werfen wir einen Blick auf einige der beliebtesten Reflexionsmodelle, die heute verwendet werden.
Johns Modell der strukturierten Reflexion
Das Johns-Modell der strukturierten Reflexion wurde vom Pionier der Reflexionspraktiken, Christopher Johns, für den Einsatz in der Gesundheitsbranche entwickelt.
Der Rahmen, der auch in anderen Kontexten verwendet werden kann, eignet sich am besten für die Reflexion und Analyse von komplexen Entscheidungen.
Johns schlug vor, dass die Reflexion ein zweiteiliger Prozess sei:
- Reflexion nach innen – wo der Einzelne seine Gedanken und Gefühle berücksichtigt, und
- Äußere Reflexion – wo die Person die Situation im Hinblick darauf betrachtet, wie sie gehandelt hat und ob diese Handlungen ethisch vertretbar waren. Außenreflexion beinhaltet auch die Identifizierung der äußeren Faktoren, die ihr Verhalten beeinflusst haben.
Im Gegensatz zu ähnlichen Modellen legt die Johns-Interpretation nahe, dass der Reflexionsprozess effektiver ist, wenn er mit jemand anderem praktiziert wird – beispielsweise einem Lehrer, Vorgesetzten oder Mentor.
Kolbs Lernzyklus
Kolbs Lernzyklus argumentiert, dass Lernen auf der Reflexion und dem Verständnis gelebter Erfahrungen basiert. Mit den aus jeder Situation gelernten Lektionen kann der Einzelne neue Erkenntnisse auf ähnliche Situationen in der Zukunft anwenden und den Reflexionsprozess erneut beginnen.
Kolbs Framework ist ein zyklischer Prozess, der aus vier Phasen besteht:
- Konkrete Erfahrung – an einer Erfahrung teilnehmen und neues Lernen anwenden.
- Reflektierende Beobachtung – das Erlebte ohne Wertung zu reflektieren.
- Abstrakte Konzeptualisierung – Sinn aus der Erfahrung machen. Was hat funktioniert, was nicht?
- Aktives Experimentieren – Planen, was beim nächsten Mal zu tun ist, indem Ziele gesetzt und Erfolgskriterien festgelegt werden.
Rolfes Rahmen der reflektierenden Praxis
Rolfes Rahmen der Reflexionspraxis ist ein Modell, das auf drei einfachen Fragen basiert:
1 Was?
- Was ist das Problem, der Grund oder die Schwierigkeit, die dafür verantwortlich ist, dass sich der Einzelne schlecht fühlt?
- Welche Rolle spielte der Einzelne in der Situation?
- Was wollten sie mit ihren Maßnahmen erreichen?
2 – Na und?
- Was also lehrt, sagt, impliziert oder bedeutet die Erfahrung über das Individuum?
- Was ging ihnen also durch den Kopf, als sie handelten?
- Worauf also stützten die einzelnen ihre Handlungen? Wie konnten sie neue Erkenntnisse in die Situation einbringen?
3 – Was nun?
- Was muss der Einzelne nun tun, um seine Situation zu verbessern oder zu lösen?
- Was sind nun die umfassenderen Themen, die es wert sind, berücksichtigt zu werden, um zu erfolgreichen Maßnahmen zu führen?
- Was könnten nun die möglichen Folgen dieser Maßnahmen sein?
Das Modell wurde von Professor Gary Rolfe zusammen mit den Kollegen Dawn Freshwater und Melanie Jasper erstellt. Wie das Johns-Modell wurde Rolfes Rahmenwerk ursprünglich als kritisches Reflexionsinstrument in Pflege- und anderen helfenden Berufen verwendet.
Der Rahmen selbst besteht aus Sondierungsfragen, die den Einzelnen zu einer zunehmend breiteren und tieferen Reflexion führen sollen.
Beispiele für Reflexionsmodelle
Johns' Modell der strukturierten Reflexion
- Nach innen gerichtete Reflexion: Ein medizinisches Fachpersonal denkt über seine Gefühle und Emotionen nach einer herausfordernden Patienteninteraktion nach. Sie erforschen, warum sie sich während der Begegnung frustriert und emotional ausgelaugt fühlten.
- Außenreflexion: Die gleiche medizinische Fachkraft analysiert ihre Handlungen während der Interaktion und fragt, ob sie ethisch und professionell auf die Bedürfnisse und Anliegen des Patienten reagiert haben. Sie berücksichtigen auch externe Faktoren, die ihr Verhalten beeinflusst haben könnten, wie zum Beispiel Zeitmangel oder persönlicher Stress.
Kolbs Lernzyklus
- Konkrete Erfahrung: Ein Lehrer führt im Klassenzimmer eine neue Lehrmethode ein und beobachtet, wie die Schüler darauf reagieren.
- Reflektierende Beobachtung: Der Lehrer reflektiert die Unterrichtserfahrung ohne Urteil. Sie bemerken, dass einige Schüler sehr engagiert sind, während andere desinteressiert zu sein scheinen.
- Abstrakte Konzeptualisierung: Der Lehrer analysiert die Wirksamkeit der Lehrmethode und ermittelt, was gut funktioniert hat und was verbessert werden könnte, um alle Schüler besser einzubeziehen.
- Aktives Experimentieren: Basierend auf ihren Überlegungen plant der Lehrer, die Lehrmethode zu ändern und mehr interaktive Elemente einzubeziehen, um das Engagement der Schüler zu erhöhen.
Rolfes Rahmen der reflektierenden Praxis:
Was?
- Eine Krankenschwester denkt über eine Patientenversorgungssituation nach, in der sie einen Medikationsfehler gemacht hat, der zu einer Schädigung des Patienten geführt hat.
- Sie bewerten ihre Rolle in der Situation und erkennen ihren Fehler und die möglichen Konsequenzen an, die er für den Patienten hatte.
- Sie erkennen, dass ihr vorrangiges Ziel darin bestand, das Medikament präzise und sicher zu verabreichen.
Na und?
- Die Krankenschwester erkennt, dass sie durch diese Erfahrung gelernt hat, wie wichtig es ist, Medikamente noch einmal zu überprüfen, um Fehler zu vermeiden.
- Sie geben zu, dass sie sich während der Verabreichung gehetzt gefühlt haben und erkennen, dass Stress zu dem Fehler beigetragen haben könnte.
- Sie erwägen eine zusätzliche Schulung zu Medikamentenverabreichungsprotokollen, um ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu erweitern.
Was nun?
- Die Pflegekraft verpflichtet sich, ein Checklistensystem für die Medikamentenverabreichung einzuführen, um das Risiko künftiger Fehler zu verringern.
- Sie planen außerdem, den Vorfall mit ihrem Vorgesetzten zu besprechen und an Stressmanagement-Workshops teilzunehmen, um mit Stresssituationen besser umgehen zu können.
- Die Krankenschwester erkennt das umfassendere Problem der Medikamentensicherheit im Gesundheitswesen und möchte sich für bessere Protokolle und Unterstützungssysteme einsetzen.
Die zentralen Thesen:
- Reflexionsmodelle sind strukturierte Rahmen für den Reflexionsprozess mit einem persönlichen und situativen Schwerpunkt Analyse und Verbesserung.
- Das Johns-Modell der strukturierten Reflexion wurde vom Pionier der Reflexionspraktiken, Christopher Johns, für den Einsatz in der Gesundheitsbranche entwickelt. Es ist auch nützlich, um über Situationen nachzudenken, in denen komplexe Entscheidungen getroffen wurden.
- Kolbs Lernzyklus argumentiert, dass Lernen auf der zyklischen Reflexion und dem Verständnis gelebter Erfahrungen basiert, wobei neue Erkenntnisse den Einzelnen besser auf ähnliche Situationen in der Zukunft vorbereiten. Ein drittes Reflexionsmodell, Rolfes Framework of Reflective Practice, wurde ebenfalls für die Verwendung in der Gesundheitsbranche entwickelt und basiert auf drei einfachen, aber bohrenden Fragen.
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